Mit zwölf Jahren sagte Friedrich Gulda über seine Schülerin Martha Argerich, dass er ihr im Klavierspiel nichts mehr beibringen könne. Seitdem begeistert die 1941 in Buenos Aires geborene Argerich vor allem mit einem gefühlvollen Spiel, in das sie oft ihr ganzes Temperament steckt. Als sie den jeweils ersten Preis bei den Klavierwettbewerben in Bozen und Genf gewann, war sie gerade einmal sechzehn Jahre alt. 1965 gewann sie in Warschau den berühmten Chopin-Wettbewerb, bei dem sie später auch in der Jury saß. Zum Eklat und ihrem Ausstieg kam es 1980, als Pianist Ivo Pogorelich, den sie selbst als Genie bezeichnete, bereits nach der dritten Runde ausschied.
Stattdessen gründete Martha Argerich eigene Klavierfestivals, um den Nachwuchs zu fördern. Eines davon war das von 2002 bis 2016 in der Schweiz stattfindende „Martha Argerich Festival Lugano“, wo sie gemeinsam mit Nachwuchsmusikern und bekannten Künstlern, etwa ihren beiden Jugendfreunden Gidon Kremer und Mischa Maisky, Kammermusikwerke präsentiert. Seit 2018 veranstaltet die „Löwin am Klavier“, wie sie oft bezeichnet wird, mit den Symphonikern Hamburg und zahlreichen renommierten Gästen in der Laeiszhalle das jährliche „Martha Argerich Festival“. Noch immer zählt Martha Argerich zu den erfolgreichsten und beliebtesten Pianistinnen weltweit.