Präzision, Transparenz und Emotionalität zeichneten seine Arbeitsweise seit jeher aus – der lettische Dirigent Mariss Jansons gehörte zu den international renommierten Vertretern seines Fachs. 1943 in Riga als Sohn des Dirigenten Arvīds Jansons und der Sängerin Iraida Jansons geboren, studierte er Violine, Klavier und Dirigieren am Leningrader Konservatorium, anschließend folgte im Jahr 1969 ein Studienaufenthalt in Österreich bei Hans Swarowsky und Herbert von Karajan. Bereits vier Jahre darauf trat er in die Fußstapfen seines Vaters und wurde stellvertretender Dirigent der Leningrader Philharmoniker. Von 1979 bis 2000 war Jansons Leiter des Osloer Philharmonie-Orchesters, parallel dazu war er ab 1992 als Haupt-Gastdirigent des London Philharmonic Orchestra und ab 1997 als Chefdirigent des Pittsburg Symphony Orchestra tätig. Seit dem Jahr 2003 war Mariss Jansons Chefdirigent beim Chor- und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Für seine Leistungen wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter 2006 mit dem Cannes Classical Award und dem Grammy für die Einspielung von Schostakowitschs 13. Sinfonie mit dem BR-Sinfonieorchester. Mariss Jansons ist nach langer Krankheit in der Nacht zum 1. Dezember 2019 im Alter von 76 Jahren gestorben.
Mariss Jansons ✝
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