John Neumeier ist ein US-amerikanischer Tänzer und Choreograf. In seiner mehr als fünfzigjährigen Intendanz (1973–2024) als Ballettdirektor an der Hamburgischen Staatsoper prägte er das Haus tiefgreifend und erhielt internationale Anerkennung sowie zahlreiche Auszeichnungen. Zudem gründete er 1978 die Ballettschule des Hamburg Ballett.
1939 in Milwaukee geboren, erhielt Neumeier den ersten Ballettunterricht in seiner Heimatstadt, nachdem eine Biografie über Vaslav Nijinsky sein Interesse am Tanz geweckt hatte. Es folgten Lehrjahre in Chicago, Kopenhagen und an der Royal Ballet School in London. Von 1963 bis 1969 gehörte Neumeier dem renommierten Stuttgarter Ballett unter John Cranko an, wo seine ersten Choreografien entstanden.
Von 1969 bis 1973 wirkte Neumeier als Ballettdirektor und Choreograf in Frankfurt am Main, woraufhin ihn schließlich August Everding an die Staatsoper Hamburg holte. Unter dessen Ägide entwickelte sich das Hamburg Ballet zu einer der führenden deutschen Ballettkompanien. 2006 gründete John Neumeier die nach ihm benannte John Neumeier Stiftung mit dem Ziel, seine Tanz- und Ballettsammlung in der Stadt Hamburg für die Öffentlichkeit zu erhalten. Für Hamburg entwickelte Neumeier über zweihundert Choreografien und Handlungsballette zu Neukompositionen und Musiken von Gluck über Tschaikowsky bis Bernstein. Das Hauptaugenmerk liegt seit jeher auf der großen Form: So vertanzte Neumeier ausgedehnte Werke wie Sinfonien von Gustav Mahler oder die Matthäuspassion und die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach.
2011 gründete John Neumeier das Bundesjugendballett, dessen Intendant er weiterhin ist. Seine Werke sind in zahlreichen Gastspielen des Hamburg Ballett auf der ganzen Welt zu erleben.
