Johannes Goritzki gründete im Jahr 1978 die Deutsche Kammerakademie Neuss als Ensemble der Rottweiler Kammermusiktage. Bis 2003 hatte der Cellist und Dirigent die Künstlerische Leitung inne. Über die Jahre mauserte sich der Klangkörper zu einer festen Größe in der deutschen Orchesterlandschaft, die ihrer Zuhörerschaft ein breit gefächertes Repertoire vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik darbietet. Auch Uraufführungen stehen regelmäßig auf dem Spielplan, der renommierte Komponist Isang Yun etwa widmete eigens dem Orchester eine seiner Kompositionen.
In seiner umfangreichen Diskographie kann die Deutsche Kammerakademie Neuss u. a. zahlreiche interessante Projekte mit Seltenheitswert aufzeigen, darunter etwa eine Aufnahme von Michael Haydns Requiem, die Ersteinspielung des Cellokonzerts von Othmar Schoeck, sowie die Aufzeichnung aller 27 Sinfonien von Luigi Boccherini. Auch auf internationalen Bühnen ist das Orchester mittlerweile viel gefragt. Zunächst Artist in Residence, später Künstlerische Leiterin ist seit 2017 die Geigerin und Bratschistin Isabelle van Keulen, Chefdirigent ist seit 2019 der Österreicher Christoph Koncz.