Thomas Selle (* 23. März 1599 in Zörbig; † 2. Juli 1663 in Hamburg) komponierte zunächst weltliche Musik bis er 1625 in Wesselburen die Leitung der Kirchenmusik übernahm und sich ganz dem Komponieren von geistlichen Werken widmete. Um 1630 lernte er den Dichter Johann Rist kennen, dessen Werke er als generalbassbegleitende Sololieder vertonte.
Nach sieben Jahren als Kantor in Itzehoe wurde Thomas Selle 1641, inmitten des Dreißigjährigen Krieges, für die gleiche Position an die Hamburger Hauptkirche Johanneum berufen. Gleichzeitig übernahm er auch die Leitung der Kirchenmusik in den drei anderen Hauptkirchen der Stadt. Während seiner Amtszeit führte Selle einige Änderungen ein. Unter anderem erhöhte er die Zahl der Musiker und Sänger, sodass er mit einem Orchester von bis zu zwanzig Künstlern arbeiten konnte.
Der Stadt Hamburg hinterließ er den größten Teil seines musikalischen Nachlasses unter dem Titel „Opera omnia“. Die sechzehn Stimmbücher und drei Tabulaturbände sind bis heute in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg aufbewahrt.
Der Kompositionsstil Thomas Selles zeigt, dass er eine volle Klangwirkung, wie die von Praetorius anstrebte. Dennoch erreichte er eigentliche Bekanntheit mit seinen eher liedhaft-schlichten Rist-Vertonungen.
Trotz seiner musikhistorischen Bedeutung ist Selles Werk heute nahezu unbekannt.
Thomas Selle
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