Der belgische Komponist Orlando di Lasso (*1532 in Mons, Hennegau, † 14. Juni 1594 in München) gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Komponisten der Renaissance. Seine musikalische Laufbahn begann er als Kind im Knabenchor der Kirche Saint-Nicolas-en-Bertaimont in seiner Heimatstadt, später schickte ihn sein Dienstherr Ferrante Gonzaga nach Italien, wo er ab 1552 als Maestro di cappella an der San Giovanni in Laterano in Rom tätig war. Des weiteren wirkte er an sämtlichen musikalischen Zentren der Renaissance in Italien, darunter Städte wie Genua, Palermo, Neapel und Florenz. 1557 trat er der bayerischen Hofkapelle zunächst als Sänger bei, sechs Jahre später übernahm er schließlich deren Leitung.
Insgesamt hinterließ er ein äußerst umfangreiches Werk, so veröffentlichte er zwischen 1555 und 1594 nahezu jeden Monat eine Ausgabe mit neuen Kompositionen. Heute sind mehr als fünfhundert Motetten, sechzig Messen und weit über einhundert geistliche sowie weltliche Madrigale überliefert. Dazu komponierte Orlando di Lasso eine Vielzahl an deutschen und französischen Liedern. Ein entscheidender Faktor für seinen europaweiten Erfolg war der schon zu Lebzeiten di Lassos florierende Notendruck.