Niccolò Paganini (* 27. Oktober 1782 in Genua; † 27. Mai 1840 in Nizza) gilt heute als größter Geigenvirtuose der Musikgeschichte. Doch auch zu Lebzeiten war er einer der meist gefeierten Musiker. Nicht nur seine einzigartige Spielweise, auch seine Ausdrucksfähigkeit machten ihn in ganz Europa zu einem gefeierten Künstler und Komponisten.
1805 wurde Paganini zum Konzertmeister im Orchester der Republik Lucca ernannt, später arbeitete er dort bis 1809 als Kammervirtuose und Operndirektor. Während dieser einzigen Festanstellung komponierte er zahlreiche Werke für Violine und Orchester sowie für Violine und Gitarre. Ab 1810 ging Paganini auf Konzertreisen durch Europa. Bei seinen Konzerten spielte er ausschließlich selbst komponierte Werke. Heute sind vor allem seine 24 Capricen für Solovioline bekannt, die zwischen 1802 und 1817 entstanden. Sie gehören technisch zu den schwierigsten Stücken, die für Geige komponiert wurden. Jedes Capriccio fordert die Fähigkeiten des Künstlers beziehungsweise des Technikers heraus, etwa durch Doppeltriller oder extrem schnelle und weite Lagenwechsel.
Insgesamt achtzehn Jahre lang tourte Niccolò Paganini durch ganz Italien, bis er sich ins europäische Ausland begab, wo ihm bereits der Ruf als Violinvirtuose vorauseilte. In Berlin verglich der Musikkritiker Ludwig Rellstab sein Auftreten – Paganini war bei seinen Konzerten stets ganz in schwarz gekleidet – und Geigenspiel mit Goethes Mephisto. Das Bild des teuflisch-dämonischen Geigers oder des „Hexenmeisters“ hängt ihm noch bis heute nach: 2013 erschien Bernard Roses Film „Der Teufelsgeiger“ mit David Garrett in der Hauptrolle.
Niccolò Paganinis revolutionäres Violinspiel diente vielen Künstlern und Komponisten wie Liszt, Chopin oder Schuman als Vorbild für die eigene Virtuosität.
Niccolò Paganini
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