Engelbert Humperdinck (* 1. September 1854 in Siegburg; † 27. September in Neustrelitz) war bereits während des Studiums großer Wagner-Anhänger. 1880 reiste er nach Italien und machte in Neapel Bekanntschaft mit Richard Wagner. Dieser erkannte schnell Humperdincks Begabung und bot ihm eine Assistentenstelle in Bayreuth an. Dort arbeitete er mit an der Uraufführung zur Oper „Parsifal“.
In den Jahren nach Wagners plötzlichem Tod konnte Humperdinck nirgends richtig Fuß fassen, reiste viel durch Deutschland und Europa und komponierte wenig. Immer noch beeinflusst durch Wagners Kompositionen fiel es Engelbert Humperdinck schwer, wieder seinen eigenen Stil zu finden. Das änderte sich, als ihn seine Schwester 1890 bat, die Musik zu dem von ihr verfassten Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ zu komponieren. Der Stoff faszinierte Humperdinck so sehr, dass er das Werk nach und nach zu einer Voll-Oper ausarbeitete. Die Uraufführung fand 1893 in Weimar unter der Leitung von Richard Strauss statt und war ein großer Erfolg. Bis heute zählt „Hänsel und Gretel“ zu den meistgespielten Opern und zu einem der beliebtesten Musiktheaterstücke für Kinder. Insbesondere in der Weihnachtszeit wird sie an vielen Häusern aufgeführt. Auch mit seinen nachfolgenden Opern war Humperdinck erfolgreich, dennoch erreichten sie nicht den Status von „Hänsel und Gretel“.
Humperdincks Werke weisen größtenteils eine Nähe zum Volkslied auf. Zum einen arbeitete er bereits bestehende Volkslieder in „Hänsel und Gretel” ein, zum anderen wurden von ihm komponierte Lieder wie „Brüderchen, komm tanz mit mir“ zu wahren Volksliedern.
Engelbert Humperdinck
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