Startseite » Interviews » Mozart: Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491

Lieblingsstück Víkingur Ólafsson

Mozart: Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491

Für Víkingur Ólafsson werden in Mozarts Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammengeführt

vonIrem Çatı,

Víkingur Ólafssons Lieblingsstück ist das Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart: Ich bin einfach überwältigt von Mozarts Klavierkonzert, weil es darin verschiedene Perioden gibt, die zusammenkommen. Im zweiten Satz hört man, dass Mozart fest in der Klassik verankert ist, im ersten wiederum spürt man, wie der Komponist musikalisch in die Zukunft des 19. Jahrhunderts blickt. Und im dritten Satz jedoch wirft er einen Blick zurück in die Vergangenheit zu Bach. Er schreibt Barockmusik mit Fugato-Episoden und so kontrapunktisch, wie er noch nie zuvor komponiert hat. Man fühlt die Romantik, die Klassik und den Barock.

Gleichzeitig funktioniert das Klavierkonzert aber auch perfekt als ein Ganzes. Und das liebe ich. Das Werk ist wie ein Universum. Es existiert alles darin. Der Anfang ist vermutlich die ungemütlichste Musik, die Mozart je komponiert hat, und ich liebe es, wenn er das tut. Denn so perfekt harmonisch, wie seine Werke klingen können, so unheimlich kann Mozart komponieren. Er macht das auch bei „Don Giovanni“ oder seinem Requiem.

Der Dialog mit dem Orchester ist immer da

Ein anderer faszinierender Aspekt ist, dass man bei diesem Stück eine ganz besondere Verbindung zum Orchester aufbaut. Man sieht sich automatisch nicht als Außenstehender oder Gast, sondern als Teil des Orchesters und auf Augenhöhe mit diesem. In der einen Sekunde fühlt es sich an, als würde man im Quintett mit den Bläsern oder Streichern spielen. Und im nächsten Moment ist man plötzlich wieder der heroische Solist. Aber dieser unglaubliche Dialog mit dem Orchester ist immer da.

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige
  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Anzeige