Auf ihrem Instagram-Kanal gibt sich Sopranistin Elsa Dreisig gleichermaßen professionell wie bodenständig: Große Bühnenmomente und prägende künstlerische Begegnungen stehen neben alltäglichen Abenteuern, Motorrad-Roadtrips und Eisbaden. Und natürlich darf bei einer gebürtigen Französin mit dänischen Wurzeln auch ein Smørrebrød-Tutorial nicht fehlen.
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Das ist im Weihnachtsurlaub. Mein Mann und ich wollten in den Süden, aber auch nicht zu weit weg, und sind schließlich auf Teneriffa gelandet. Seitdem ist es einer unserer Lieblingsorte. Wir haben uns Motorräder gemietet, das haben wir eine Zeit lang sehr häufig gemacht. Einmal haben wir eine richtig große Roadtour durch Südfrankreich gemacht. Ein echtes Abenteuer. Motorradfahren ist für mich Freiheit. Man kann die Natur genießen und sieht so viele verschiedene Landschaften und Orte – so wie hier: Das sind Augenblicke, in denen ich mal nicht mehr Sängerin bin, sondern einfach den Moment lebe.
Meine kleine Katze. Ich bekam sie, als ich Studentin in Leipzig war. Sie ist leider vor einem Jahr gestorben. Ich bin mit Katzen aufgewachsen und wollte immer eine haben. Sie war viel mit mir unterwegs und hat mich auf meinen Reisen begleitet. Aber ein so unruhiges Leben ist auf Dauer nichts für eine Katze, deshalb habe ich sie irgendwann zu meiner Oma nach Dänemark gebracht. Da hatte sie es besser. Man unterschätzt oft, wie viel eigene Persönlichkeit so ein Tier doch hat. Sie hieß übrigens Ilia, wie die trojanische Prinzessin in „Idomeneo“. Ich wollte ihr unbedingt einen Namen aus einer Mozartoper geben.
Einer der ersten Auftritte meiner Karriere und eins meiner Lieblingsbilder. Ich bin hier vielleicht sechs oder sieben Jahre alt. Meine Mutter ist auch Sängerin und ist im Ensemble der belgischen Opéra Royal de Wallonie-Liège. Damals sang sie die Micaëla in Bizets „Carmen“, und ich war im Kinderchor dabei. Auf dem Bild sieht man richtig, wie glücklich ich auf der Bühne schon immer war. In der Schule habe ich mich nie wohl gefühlt, ich war zu schüchtern. Aber auf der Bühne fiel mir alles leicht. Und heute, wenn ich manchmal vor Auftritten anfange, an mir selbst zu zweifeln, erinnere ich mich daran, wie ich mich damals gefühlt habe und woher diese Liebe zum Gesang und zur Oper eigentlich kommt.
Als ich anfing, hätte ich das niemals gedacht: ich zusammen mit Daniel Barenboim und Placido Domingo! Ein verrückter Moment und eine verrückte Phase meines Lebens. Ich hatte den Operalia-Wettbewerb gewonnen und durfte dann bei einem Konzert in Berlin gemeinsam mit Domingo ein Duett aus Verdis „La traviata“ singen. Barenboim hat die Staatskapelle geleitet. In dem Moment haben sich so viele Türen für mich geöffnet. Es war unwirklich. Ich weiß nicht mehr, wie ich es damals geschafft habe, in dieser Situation die Nerven zu behalten. Das Bild ist nicht nur deshalb besonders, weil die beiden so berühmt sind, sondern weil es auch diesen Austausch zwischen den Künstlergenerationen symbolisiert.
„Romeo und Julia“ in Paris, inszeniert von Thomas Jolly. Es hat unglaublichen Spaß gemacht. Von vorne bis hinten. Benjamin Bernheim war ein Traum-Romeo. Es wurde ein Riesenerfolg. Und immer, wenn ich ein Bild davon sehe, auch wenn es ein blutiges ist, muss ich lächeln. Sicher eine meiner schönsten Produktionen, würde ich sagen. Zusammen mit Christof Loys „Così fan tutte“ in Salzburg und der „Salome“ von Andrea Breth in Aix-en-Provence. Das sind die drei Lieblinge in meiner Karriere bis jetzt. Sehr unterschiedliche Rollen, aber alle sind drei wahnsinnig faszinierende Charaktere, denn sie entwickeln sich während des Stücks enorm. Das finde ich sehr wichtig. Eigentlich ist „Die Zauberflöte“ meine Lieblingsoper, auch wenn sich der Charakter von Pamina vergleichsweise wenig weiterentwickelt.
Das ist wahrscheinlich das bescheuertste Video auf meinem Instagram-Kanal! (lacht) Ich bin nun mal halb Dänin. Klar, ich bin in Frankreich geboren, fühle mich auch voll und ganz als Französin, sowohl in der Sprache als auch in meinem Denken. Aber was Tradition und Mentalität angeht, fühle ich mich Dänemark noch mehr verbunden. Smørrebrød gehört in Skandinavien einfach dazu. Bei meiner Mutter gibt es jeden Mittag Smørrebrød. Ohne Ausnahme. Früher habe ich sehr viele Urlaube bei meiner Familie in Dänemark verbracht. Es war so eine wohlbehütete Zeit. Wenn ich heute ein Smørrebrød esse, versetzt es mich sofort in meine Kindheit. – Das Video war einfach ein kleiner Spaß. Was ich da zeige, sind natürlich nur die absoluten Smørrebrød-Basics.
Ich habe vorhin über meine Lieblingsrollen gesprochen – diese Erfahrung hier gehört natürlich definitiv auch dazu, denn es war noch mal eine ganz andere Art von Herausforderung. Die Elisabetta in Donizettis „Roberto Devereux“ ist eine Partie, die normalerweise von viel älteren Sängerinnen gesungen wird. Außerdem ist der Belcanto ein Stil, in dem ich mich noch nicht hundertprozentig frei fühle und wo ich technisch noch viel lernen kann. Deshalb hatte ich sehr großen Respekt davor und überlegte, es abzusagen. Habe ich zum Glück nicht getan. Zwei Stunden hat die Verwandlung in der Maske gedauert. Da habe ich gemerkt, wie viel Make-up, Haare und Kostüme dazu beitragen können, sich in eine Figur hineinzuversetzen. Ich war sofort drin in dieser Rolle.
Ups. Ja, das war im Dezember. Mein Mann und ich leben jetzt in München. Im Umland gibt es so viele wunderschöne Seen und Berge. Und natürlich kommen da wieder meine skandinavischen Wurzeln zum Vorschein: Sauna und danach direkt ab ins kalte Wasser! Das ist meine Reset-Methode. Es war so viel los in den Monaten davor, ich hatte kaum Freizeit und bin nur von einem Projekt zum anderen gesprungen – da habe ich das hier einfach mal wieder gebraucht. Mein Mann ist aus Bulgarien. Der hielt mich am Anfang für komplett verrückt, dass ich so was mache. Aber das gehört einfach zu mir, genauso wie meine Tattoos. Mittlerweile ist er genauso begeistert. Man muss es einfach ausprobieren.