Sie sind Schirmherr des Festspiel-Workshops „Krzyżowa-Music – Musik aus Kreisau. Für Europa“. Welche Brücken zwischen Völkern kann die Musik schlagen, die der Politik verborgen sind?
Die Schirmherrschaft für das Projekt habe ich gemeinsam mit meinem polnischen Kollegen sehr gern übernommen: Der Dialog, den wir suchen, soll vielfältig sein und sich nicht auf den politischen Austausch beschränken. Er soll Kultur einbeziehen und Menschen zusammenbringen. Alles das kann Musik – auch weil sie immer wieder neue Blickwinkel auf scheinbar Vertrautes öffnet.
Als international tätiger Politiker hören Sie oft „gezwungenermaßen“ Konzerte bei Staatsbesuchen oder Festakten. Ist das manchmal auch Last statt Freude?
Last ist es nie! Im Gegenteil: Ich kann die Entspannung durch Musik genießen. Manchmal reisen die Musiker schon im Flugzeug mit wie zuletzt die Pianistin Julia Hülsmann, die ein tolles Konzert in einer Jazzkneipe im zentralasiatischen Bischkek gab.
Welches klassische Stück ist Ihr Lieblingswerk?
Das ist immer ein bisschen abhängig von Stimmung und Tageszeit. Und ein gerade erklärtes Lieblingswerk ist bald keins mehr, weil ich’s zu oft höre. Aber Bachs „Brandenburgische Konzerte“ gehen fast immer.