Startseite » Festivalfenster » Solsberg Festival 2025

Anzeige

„All Stars“ und Newcomer

Inhalt

  • „All Stars“ und Newcomer

Solsberg Festival 2025

Sol Gabettas „Solsberg Festival“ findet in diesem Jahr zum zwanzigsten Mal statt.



Tickets

2006 veranstaltete Sol Gabetta erstmals das Solsberg Festival. Damit hat die in Argentinien geborene Star-Cellistin fast schon ihr halbes Leben lang den schweizerischen Ort Olsberg kulturell maßgeblich geprägt. In der Gemeinde selbst, gelegen im Schweizer Kanton Aargau, leben keine 400 Menschen, doch das prachtvolle Zisterzienserinnenkloster zieht jährlich zahlreiche Kunst- und Kulturliebhaber an. In der Klosterkirche finden die meisten Konzerte des Festivals statt, das auch zur zwanzigsten Ausgabe seiner Philosophie treu bleibt, erlesene Konzerte hochkarätiger Musikerinnen und Musiker in intimer Atmosphäre zu bieten – mit Kammermusik als künstlerischem Fokus. Zum runden Geburtstag lädt Sol Gabetta Musikerpersönlichkeiten ein, die das Festival in den letzten zwei Jahrzehnten mit begleitet haben.

So startet das Festival gleich mit einem musikalischen Höhepunkt, wenn Geigerin Isabelle Faust, Pianist Kristian Bezuidenhout und Sol Gabetta zu einem „All Stars“-Treffen laden. Auf dem Programm steht mit Franz Schuberts Klaviertrio Nr. 1 B-Dur eines der ergreifendsten Kammermusikwerke überhaupt. Der Komponist schloss sein Werk erst im Todesjahr 1828 ab, erlebte aber noch die Uraufführung bei einer privaten „Schubertiade“. Robert Schumann fand für dieses Werk die Adjektive „anmutig, vertrauend, jungfräulich“ (26. Juni, 19:30 Uhr, Klosterkirche). Auch Gabettas Kammermusikpartner im zweiten Konzert, der Pianist Bertrand Chamayou, ist ein langjähriger Weggefährte. Das Konzert rückt eine intensive und enge Künstlerfreundschaft in den Mittelpunkt, denn Dmitri Schostakowitsch und Mieczysław Weinberg, deren Werke an diesem Abend gegenübergestellt werden, pflegten eine wechselseitige Bewunderung, auch auf persönlicher Ebene (27. Juni 2025, 19:30 Uhr, Klosterkirche).

Außergewöhnliches und Einzigartiges

Zwei rein solistische Veranstaltungen dürften insbesondere junges Publikum anziehen, denn der junge Ausnahmepianist Hayato Sumino firmiert im Internet als Cateen und begeistert dort mit seiner Klavierkunst Millionen von Fans. Auch sein Debütalbum wurde von der Kritik begeistert aufgenommen. Nun kann man sich zu vorgerückter Stunde im Schützenkeller (4. Juli, 22 Uhr) und tags darauf in der Stadtkirche Rheinfelden (5. Juli, 19:30 Uhr) bei zwei verschiedenen Konzertprogrammen davon überzeugen, dass Hayato Sumino auch in der analogen Live-Welt für Begeisterungsstürme sorgen kann. Hervor sticht auch das Sextett Lyyra als einziges Gesangsensemble des Solsberg Festival. Die sechs US-Amerikanerinnen lassen nicht nur aufgrund ihrer glockenhellen Intonation, sondern auch wegen ihres bemerkenswert breiten Repertoires aufhorchen, das von klassischen Chorwerken über Jazz, Pop bis hin zu Weltmusik reicht (1. Juli, 19:30 Uhr, Klosterkirche).

Als Cateen ist Hayato Sumino längst einer größeren Fangemeinde im Internet bekannt
Als Cateen ist Hayato Sumino längst einer größeren Fangemeinde im Internet bekannt

Außergewöhnliches Repertoire haben auch Vivi Vassileva und Lucas Campira Diniz im Gepäck: Die Multi-Perkussionistin und der Gitarrist lassen südamerikanische Tänze und neue Musik aus Europa zu einer klingenden Einheit verschmelzen. Mit einem Auftragswerk von Avner Dorman für Vibrafon und Gitarre wird auch eine Uraufführung zu erleben sein (4. Juli, 19:30 Uhr Klosterkirche). Ein ähnliches Konzertprogramm, jedoch mit völlig anderem Instrumentarium, findet man bei der zweiten Late-Night-Veranstaltung im Schützenkeller vor, wenn Kontrabassistin Uxía Martínez Botana und Pianist Matan Porat Kompositionen von George Gershwin, Astor Piazzolla, François Rabbath und Fazıl Say zu Gehör bringen (3. Juli, 22 Uhr, Schützenkeller).

Gefeierte Nachwuchstalente

Der so facettenreichen Kammermusik des 20. Jahrhunderts widmen sich drei Vertreter der jüngeren Musikergeneration: Die große Nachwuchsgeigerin Noa Wildschut spielt gemeinsam mit ihren musikalischen Freunden Pablo Barragán am Cello und Frank Duprée am Klavier Kompositionen von Darius Milhaud, Maurice Ravel, Béla Bartók, Joseph Horovitz, Claude Vivier und Paul Schoenfeldt (28. Juni, 19:30 Uhr, Klosterkirche). Mit Maria Ioudenich tritt zudem eine Künstlerin der „Great Talent“-Reihe des Konzerthauses Wien auf. Auf sie wurde auch schon die Presse aufmerksam, die ihre „furchtlose technische Virtuosität“ und ihren „immensen Ausdrucksreichtum“ pries. Zusammen mit Pianist Kenny Broberg spielt die Geigerin Werke aus dem 19. Jahrhundert unter anderem von Johannes Brahms, Cécile Chaminade und Lili Boulanger.

Die jüngste Künstlerin des 20. Solsberg Festivals ist die siebzehnjährige Alexandra Dovgan. Sie begeisterte bereits den großen Pianisten Grigory Sokolov, der ihre „ungewöhnlich vielseitige Begabung“ lobte und über ihr Spiel sagte, es sei von bemerkenswerter Wahrhaftigkeit und Konzentration. Sol Gabetta erklärt das Gastspiel der Pianistin zur Chefsache und spielt mit ihr im Rahmen einer Matinee Sergej Rachmaninows Variationen über ein Thema von Corelli op. 42 und die Cellosonate g-Moll op. 19 (29.6., 11:30 Uhr, Klosterkirche).

Festival mit All Star-Besetzung: Veronika Eberle ist im Abschlusskonzert des Solsberg Festivals zu hören
Festival mit All Star-Besetzung: Veronika Eberle ist im Abschlusskonzert des Solsberg Festivals zu hören

Vergangenheit und Zukunft vereint

Die Cellistin selbst wird bei drei weiteren Konzerten zu erleben sein, für die sie weitere „All Stars“ des Solsberg Festivals eingeladen hat und somit auch einen klingenden Rückblick auf die letzten zwanzig Jahre bietet. Am 2. und 3. Juli kommen die musikalischen Weggefährten Vilde Frang, Lawrence Power, Timothy Ridout, Hana Chang, Victor Julien-Laferrière zusammen, um in zwei Jubiläumskonzerten Johannes Brahms’ erstes Streichquintett und das erste Streichsextett zu spielen (jeweils 19:30 Uhr; 2. Juli in der Barockkirche St. Peter (D), 3. Juli in der Stadtkirche Rheinfelden).

Den Abschluss des Festivals bildet ein Trio mit Veronika Eberle, Sol Gabetta und Beatrice Rana – womit ein schönes Gleichgewicht zwischen Vergangenheit und Zukunft hergestellt ist, denn für die Starpianistin ist ihr Auftritt in Olsberg ein Debüt, während es für Veronika Eberle ein Wiedersehen ist. Programmatisch schließt sich ein Kreis, denn die Musikerinnen spielen unter anderem das zweite Klaviertrio von Robert Schumann, jenes Komponisten, der so sehr vom Schubert-Trio angetan war, das im Auftaktkonzert zum 20. Solsberg Festival gespielt wird. Clara Schumann, die dem Klaviertrio ihres Ehemannes besonders zugetan war, sagte, dass es zu den Stücken gehöre, „die mich von Anfang bis zum Ende in tiefster Seele erwärmen und entzücken“. Clara Schumann und Fanny Hensel erhalten dann die programmatischen Schlussworte mit den 3 Romanzen op. 22 (Schumann) und Hensels Fantasie in g-Moll für Violoncello und Klavier (6. Juli, 11:30 Uhr, Klosterkirche Olsberg).

Termine

Aktuell sind keine Festivaltermine zu finden.

Inhalt

  • „All Stars“ und Newcomer