Kann man im Land der Mitternachtssonne eigentlich die Sterne sehen? In einem ganz besonderen Fall, und zwar in diesem Sommer, lautet die Antwort eindeutig Ja. Der leuchtende Stern, der beim Savonlinna Opera Festival 2024 erstmals erstrahlt, heißt Karita Mattila. In gleich zwei Rollen wird sie bei den Festspielen zu erleben sein: als gerissene Zauberin Ortrud in Wagners „Lohengrin“ und – beim Großen Opernkonzert – als verwitwete Küsterin Kostelnička Buryjovka in Janáčeks „Jenufa“.
Weltweit gefeiert
Die weltweit gefeierte finnische Sopranistin debütierte 1986 in der Rolle der Fiordiligi in Mozarts „Così fan tutte“ am Royal Opera House, Covent Garden. Fortan war sie regelmäßig an allen großen Opernhäusern zu erleben, unter anderem an der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera in New York, der Finnish National Opera und der Wiener Staatsoper. Das renommierte Fachmagazin „Musical America“ wählte sie 2005 zur „Musikerin des Jahres“. 2020 wurde sie mit dem Orden des finnischen Löwen erster Klasse ausgezeichnet.
Beeindruckend intensiv
Die Rolle der Küsterin in „Jenufa“ scheint ihr mittlerweile auf den Leib geschrieben zu sein. So urteilte ein Kritiker von „The Guardian“ nach einer Aufführung am Royal Opera House im September 2021: „Mattila war, wie zu erwarten, beeindruckend intensiv und absolut gebieterisch.“ Einst brillierte die Sopranistin in der Titelrolle der Oper, jetzt ist ihre Stimme gereift. „Ihr Auftritt als Jenufa an der Met im Jahr 2007 bleibt zu Recht vielen in Erinnerung“, schrieb ein Kritiker der New York Times. „Aber sie ist genauso beeindruckend, wenn sie die Frau verkörpert, die glaubt, ihrer Stieftochter einen großen Gefallen zu tun.“