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Ganz Köln ist FEL!X

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FEL!X Originalklang Festival 2024

Die sechste Ausgabe des Kölner Originalklang-Festivals FEL!X rückt zwischen 27. August und 1. September die Musik Nordwesteuropas ins Rampenlicht: Werke aus Flandern und den Niederlanden des 16. und 17. Jahrhunderts, die prägend für die abendländische Musik waren.



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Wie darf man sich den Kölner Menschen vorstellen? Nun, er ist glücklich und erfolgreich, seine Stadt ist glücksbringend und fruchtbar. Glauben Sie nicht? Dann schlagen Sie einmal im Latein-Wörterbuch nach oder schauen schnell auf Wikipedia: Alles eben Beschriebene findet sich bei der Vokabel „felix“. Gerne wird sie zitiert. Die berühmte Kölner Stadtansicht von Anton Woensam, ein Holzschnitt aus dem Jahr 1531, schmückt der Spruch: „O felix Agrippina nobilis Romanorum Colonia“ – „Oh glückliche Agrippina, du edle Kolonie der Römer“. Ein wunderschönes (Lebens-)Motto nicht nur für die Stadt am Rhein, sondern auch für das Festival, mit dem die Kölner Philharmonie nunmehr im sechsten Jahr in ihre neue Saison startet.

Anima Eterna Brugge eröffnet das FEL!X Originalklang Festival mit Anton Bruckners vierter Sinfonie
Anima Eterna Brugge eröffnet das FEL!X Originalklang Festival mit Anton Bruckners vierter Sinfonie

FEL!X Originalklang Festival fokussiert auf Flandern und Niederlande

Die diesjährige Ausgabe des FEL!X Originalklang Festivals widmet sich an sechs Tagen mit insgesamt 28 Veranstaltungen Kompositionen aus Flandern und den Niederlanden des 16. und 17. Jahrhunderts. Aufbruchstimmung und Klangfülle, gleichermaßen auch Einkehr und Besinnung stehen für diese besondere Epoche, die die weitere Entwicklung der abendländischen Musik grundlegend bestimmen sollte. Aber nicht nur die Musik aus dem Nordwesten Europas prägt das Programm, ebenso kommen die beteiligten Künstlerinnen und Künstler überwiegend aus dieser Region. Beteiligt sind unter anderem renommierte Dirigenten wie Philippe Herreweghe und Daniel Reuss, die niederländische Blockflötistin Lucie Horsch sowie Spezialensembles wie das Collegium Vocale Gent, die Cappella Amsterdam, Holland Baroque und Anima Eterna Brugge.

Letztere eröffnen das Festival mit Anton Bruckners vierter Sinfonie. Das für seinen Wissensdurst bekannte Originalklang-Orchester präsentiert eines der mächtigsten Werke der Romantik – und lüftet einmal kräftig durch. „Ich denke, dass unser Bruckner wahrscheinlich transparenter klingen wird als das, was man gewohnt ist; mit einer gewissen Leichtigkeit im Klang, aber nicht in der Botschaft“, sagt Dirigent Pablo Heras-Casado, der regelmäßig mit dem Ensemble zusammenarbeitet.

Mit Vokalmusik aus dem 17. Jahrhundert im Gepäck reist die belgische Mezzosopranistin Coline Dutilleul nach Köln
Mit Vokalmusik aus dem 17. Jahrhundert im Gepäck reist die belgische Mezzosopranistin Coline Dutilleul nach Köln

Opus Magnum

Einer der größten Komponisten und Kapellmeister der Renaissance war Orlando di Lasso (latinisiert: Orlande de Lassus). Der im belgischen Mons geborene Ausnahmekünstler (das Geburtsjahr 1532 ist umstritten) war als Chorknabe für seine schöne Stimme bekannt. Bis zum 13. Lebensjahr sang er an der Église Saint-Nicolas-en-Havré. Seine Vokalwerke zeugen von einem außergewöhnlichen Gespür für die mannigfaltigen Möglichkeiten der menschlichen Stimme, so auch seine Vertonung der sieben Psalmen Davids. Das 1584 veröffentlichte Opus Magnum entstand im Auftrag von Albrecht V., dem Herzog von Bayern, bei dem di Lasso als Hofkapellmeister angestellt war. Die Cappella Amsterdam unter der Leitung von Daniel Reuss präsentiert Auszüge aus diesem Werk in der Barockkirche St. Mariä Himmelfahrt.

Kennzeichnend für FEL!X ist, dass nicht nur die Philharmonie bespielt wird, sondern eben auch andere Auftrittsorte. „Die Konzerte bei uns in der Philharmonie sind mit der guten Akustik die Basis für das Festival und eigenen sich vor allem für längere Programme“, erklärt Intendant Louwrens Langevoort. Und fährt fort: „Aber wir suchen auch kleinere Orte in der Stadt auf, wie Kirchen oder Museen. Dazu zählt unter anderem der Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums mit seiner guten Akustik und seiner besonderen Atmosphäre.“ Hier widmet sich die belgische Mezzosopranistin Coline Dutilleul zusammen mit dem in Gent gegründeten Ensemble B’Rock der privaten Musiksammlung der Familie Arenberg, die an ihrem Stammsitz in der Eifel ab dem späten 17. Jahrhundert eifrig Noten sammelte. Auf dem Programm steht Vokal- und Instrumentalmusik von Vivaldi, Händel, Campra und anderen Zeitgenossen. 

Innovativ und historisch informiert: das Ensemble Holland Baroque
Innovativ und historisch informiert: das Ensemble Holland Baroque

Umsonst und (auch) draußen

Befragt nach der speziellen Auswahl der niederländischen bzw. flämischen Ensembles und Solisten antwortet Langevoort: „Es gab noch deutlich mehr Künstler, als wir bei FEL!X in diesem Jahr hätten präsentieren können. Diese Region hat eine großartige Musikkultur, die schon viele große Namen hervorgebracht hat und die auch jetzt in der jüngeren Generation weiter überzeugen kann. Bei den Musikerinnen und Musikern, die gerade aus den Hochschulen kommen, gibt es eine große Energie, wenn es darum geht, alte Kompositionen neu zu entdecken und diese im Originalklang zu präsentieren.“ Das gelte zum Beispiel für das Ensemble Holland Baroque, das mit seiner Innovationskraft die Zuhörer in die faszinierende Klangwelt aus dem klösterlichen Leben des 17. Jahrhunderts entführt. „Brabant 1653” ist das Programm überschrieben, das wie das gesamte Festival historisch informiert und mit Leidenschaft und Musikalität nach dem Originalklang sucht.

Die vom Intendanten erwähnten jungen Talente kann man in insgesamt sechzehn Veranstaltungen am Samstag bewundern – und zwar allesamt bei freiem Eintritt. FEL!X Urban heißt das Festival im Festival, das in diverse Spielstätten in der Kölner Innenstadt einlädt. Eine Einladung zur Begegnung, wie das gesamte Festival.

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