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CLASSIX Kempten 2023

Das internationale Kammermusikfestival CLASSIX Kempten 2023 steht vom 16. bis 23. September ganz im Zeichen der „Gemütsergetzung“ und feiert Lebensfreude mit Barock und Jazz.



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Ein Schlafmittel? Keineswegs, eher Aufheiterung und beglückender Zeitvertreib! Johann Sebastian Bach komponierte seine „Goldberg-Variationen“ auf Anfrage seines Schülers Johann Gottlieb Goldberg. Dieser war schon in jungen Jahren „Kammermusicus“ bei einem aus dem Baltikum stammenden Diplomaten in Dresden, Graf Hermann Carl von Keyserlingk. Der Graf litt an Schlaflosigkeit, und Goldberg suchte nach Musik, um seinem Dienstherrn die traumlosen nächtlichen Stunden zu verkürzen und ihn aufs Angenehmste zu zerstreuen, so besagt es zumindest die allzu schöne Legende. „Denen Liebhabern zur Gemüths-Ergetzung verfertiget“, so steht es tatsächlich auf dem Titelblatt des Erstdrucks der „Goldberg-Variationen“. Das internationale Kammermusikfestival Classix Kempten hat für seine 18. Ausgabe das Motto „Gemütsergetzung“ von Bachs Meisterwerk entlehnt. Und diese Ergötzung lässt sich hier erleben – als erquickendes musikalisches Vergnügen mit vielen Entdeckungen.

Bach mit jazzigem Nachklang

Natürlich stehen Bachs „Goldberg-Variationen“ prominent auf dem Programm von CLASSIX Kempten 2023, interpretiert von der international geschätzten, preisgekrönten Bach-Spezialistin Angela Hewitt (19.9.). Diese Darbietung erhält einen komplementären Nachklang mit einer besonderen Annäherung an Bach aus dem Blickwinkel des Jazz: Ein Quartett, bestehend aus dem Akkordeonisten Christian Bakanic, dem Gitarristen Petrit Çeku und Christian Wendt am Kontrabass und zudem Festivalleiter Benjamin Schmid selbst an der Violine, bringt Improvisationen über Material aus den „Goldberg-Variationen“. Es wird erneut deutlich: So nah können das feinziselierte Figurenwerk barocker Musik und die impulsiven Melodiegeflechte des Jazz beieinander liegen.

Festivalleiter von CLASSIX Kempten: Benjamin Schmid
Festivalleiter von CLASSIX Kempten: Benjamin Schmid

Mitreißende musikalische Dialoge

Stargeiger Benjamin Schmid, seit 2017 Künstlerischer Leiter von CLASSIX Kempten, schlägt schon lange vielfältige Brücken zwischen Klassik und Jazz. Erfrischende Verbindungen zwischen den Genres und Stilen in vielfältigen Ausprägungen sind charakteristisch für das unverwechselbare Profil des Festivals im Herzen des Allgäu. Kammermusik hat hier eine sehr individuelle Note mit immer wieder überraschenden Wendungen und Bezügen. Auf diese Weise wird Kempten, die idyllische Metropole mit der prachtvollen historischen Altstadt und der entspannten südlichen Lebensart, alljährlich im September zu einem international vielbeachteten Zentrum für mitreißende musikalische Dialoge.

Bestes Beispiel dafür ist auch das funkensprühende Eröffnungskonzert „Vivaldi on Vibes“ (16.9.) im T:K-Theater in Kempten, traditionell der Austragungsort von CLASSIX Kempten: Gemeinsam mit dem Kammerorchester Musica Vitae aus der südschwedischen Stadt Växjö spielt Benjamin Schmid Antonio Vivaldis berühmten Konzertzyklus „Le quattro stagioni“. Anschließend gesellen sich Pianist Antoni Donchev und Georg Breinschmid am Kontrabass dazu und heizen mit einer „Symphonic Jazz“-Session ein. Vielversprechend sind bereits die verwegenen Titel der geplanten Stücke dieses Zusammentreffens: Bei Nummern wie „Schnabulescu Bandini“, „Musette pour Elisabeth“ oder „Wien bleibt Krk“ darf sich das Publikum auf Temperament und hintergründigen Witz gefasst machen.

„Künstler im Fokus“: Georg Breinschmid

Der musikalische Tausendsassa Georg Breinschmid ist bei der diesjährigen Festivalausgabe von CLASSIX Kempten „Künstler im Fokus“. Mit seinem Spektrum von Klassik über Moderne bis Jazz sowie Ausflügen zu Walzer, Balkan-Sound, Blues, Funk, Dada und Kabarett passt er perfekt zu CLASSIX Kempten, wo das lustvolle Sprengen von Genre- und Stilgrenzen seit jeher zum Wesenskern des Festivals gehört. Georg Breinschmid wirkt hier nicht nur als Interpret mit, sondern ist auch als Komponist vertreten. So wird am zweiten Festivaltag (17.9) unter dem Motto „Chords & Keys“ sein Violinkonzert von Benjamin Schmid und Musica Vitae uraufgeführt. Diesem neuen Werk von Georg Breinschmid wird das populäre Klavierkonzert Nr. 11 D-Dur des Klassikers Joseph Haydn gegenübergestellt, mit Pianist Markus Schirmer als Gaststar. Dazu gibt es spannende Raritäten aus Moderne und Postmoderne von Frank Martin und Wojciech Kilar für Streichorchester.

In die Romantik führt das Gastspiel des Gitarrenvirtuosen Petrit Çeku, der mit Benjamin Schmid, Georg Breinschmid und weiteren Freunden unbekannte Facetten von Niccolò Paganini und Franz Schubert erschließt (21.9.). So hat etwa der Teufelsgeiger Paganini auch faszinierende Kammermusik für Gitarre und Streicher komponiert. Ebenso eindrucksvoll wird demonstriert, wie spannend Schuberts „Forellenquintett“ mit Gitarre klingen kann. Dies gilt auch für einige Lieder Schuberts, die der Schubert-Zeitgenosse Johann Kaspar Mertz einst für Gitarre solo arrangierte. Anregende Klänge aus unserer Zeit bietet dazu das Klavierquintett von Georg Breinschmid.

„Künstler im Fokus“: Georg Breinschmid
„Künstler im Fokus“: Georg Breinschmid

Grooviger, swingender Abschluss

Zum fulminanten Abschluss von CLASSIX Kempten heißt es „Let’s Bigband!“ (23.09.): Das Vintage Jazz Orchester aus Salzburg erinnert mit Benjamin Schmid und weiteren Mitstreitern beim groovigen Festivalfinale an gleich zwei legendäre Jazz-Größen, Duke Ellington und Friedrich Gulda. Werke von beiden, darunter das Cellokonzert von Gulda in einer Version für Solovioline und Band, erklingen hier in knackig frischen Arrangements. So groovig, dynamisch und swingend, energiegeladen und vielfarbig klingt der Spätsommer im Allgäu. Wahrlich eine herrliche „Gemütsergetzung“!

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