„Alle waren geletzt und lobten das herrliche Wasser; Säuerlich war’s und erquicklich, gesund zu trinken den Menschen.“ – Die heilende Wirkung des Wassers im südsächsischen Bad Elster ist bereits seit vielen Jahrhunderten bekannt. Goethe würdigte es 1795 in seinem Epos „Hermann und Dorothea“. Noch heute zählt der beschauliche Ort, der 1848 sogar zum „Königlich Sächsischen Staatsbad“ erhoben wurde, zu den traditionsreichsten und renommiertesten Mineral- und Moorheilbädern Deutschlands.
Doch nicht nur des wohltuenden Wassers wegen reisen jährlich mehrere Hunderttausend Gäste in das malerisch anmutende Vogtland nahe der tschechischen Grenze. Beinah ebenso traditionsreich wie der Badebetrieb ist nämlich auch die Pflege der hiesigen Kulturszene: Über tausend Kulturevents aller Genres hat die Chursächsische Veranstaltungsgesellschaft Jahr für Jahr ihrem Publikum zu bieten, so dass das schöne Bad Elster als Kultur- und Festspielstadt mittlerweile fest in der Welt der Musikfestivals verankert ist.
Glanz, Musik und Inspiration
Besondere Highlights im Festivalkalender sind neben den zahlreichen Sommerevents vor allem die „Chursächsischen Winterträume“, die immer am ersten Advent beginnen und die das Heilbad an der Weißen Elster sowie dessen traumhafte Umgebung in eine funkelnde Winterwelt voller Glanz, Musik und Inspiration verwandeln. Körperliches Wohlbefinden und Entspannung kombiniert mit kulturellem Hochgenuss, das Ganze umgeben von einer paradiesischen Winterlandschaft: Wahrhaftiger könnte Erholung für Mensch, Geist und Seele wohl kaum sein. Sogar Wintersportfreunde kommen hier durch die landschaftliche Attraktivität des bergigen Vogtlands umfangreich auf ihre Kosten.
2021 feiern die „Chursächsischen Winterträume“ ihr zwanzigjähriges Jubiläum und haben zu diesem Anlass eine ganze Reihe an besonderen Höhepunkten im Plan. So lässt beispielsweise eine erstmals inszenierte Lichterwelt die Stadt und ihre zahlreichen Königlichen Anlagen, Parks und Promenadenwege mittels kunstvoller Illuminationen in einem völlig neuen Licht erstrahlen. Ein wahrer atmosphärischer Zauber, der sich am besten beim besinnlichen Abendspaziergang in der Winterstille bestaunen lässt.
Die großen Klassikereignisse der Vorweihnachtszeit
Das historische König Albert Theater in Bad Elster dient als Hauptaustragungsort des Festivals. Es gehört zu den bedeutendsten und prachtvollsten Hoftheatern überhaupt und ist die Heimatspielstätte der 1817 gegründeten Chursächsischen Philharmonie. In dieser Festivalsaison lässt das vielbeachtete Orchester neben den spritzigen Neujahrskonzerten auch ein weihnachtliches Sinfoniekonzert inklusive der Uraufführung eines „Weinachts-Concerto“ von Stefan Büchner erklingen. Darüber hinaus finden in dem altehrwürdigen Elsteraner Theater mit Tschaikowskys Ballett „Der Nussknacker“ und Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ im November und Dezember die großen, unverzichtbaren Klassikereignisse der Vorweihnachtszeit statt.
Flankiert werden die Aufführungen von einem breiten Spektrum aus Operette, Musical sowie Konzerten aus Klassik, Pop und Jazz, die sich bis Ende Februar erstrecken. Zudem glänzt das Festival mit Auftritten zahlreicher „Winterstars“ wie Deborah Sasson, Günther Maria Halmer, Andrea Sawatzki und Christian Berkel, Ulrich Tukur und vielen weiteren.
Kultur und Erholung als Festspielmeile
Auch wenn das König Albert Theater den wohl wichtigsten Knotenpunkt der „Chursächsischen Winterträume“ bildet, ist es längst nicht der einzige Ort, an dem ganz besondere Erlebnisse auf die Festivalbesucher warten. Auf der „Festspielmeile der kurzen Wege“ ist in Bad Elster quasi an jeder Ecke die einmalige Mischung aus Kultur und Erholung präsent. Etwa in dem repräsentativen und eindrucksvollen Königlichen Kurhaus oder der KunstWandelhalle, die ebenfalls zu abwechslungsreichen Veranstaltungen einladen.
Zeit der Regeneration
Wer allerdings tatsächlich nach dem Auskundschaften der kulturellen oder auch sportlichen Angebote – wie zum Beispiel jenen in den familienfreundlichen Wintersportarealen in Schöneck, Klingenthal oder Erlbach – in der beliebten Musik- und Wintersportregion eine kleine Erholung braucht, findet diese entweder in Bad Elsters Soletherme & Saunawelt oder im nahegelegenen, ebenfalls als Sächsisches Staatsbad betitelten Bad Brambach. Als Tagesausflugsziel ist der pittoreske Ort bei einem schönen Gang durch die Winterwelt des Oberen Vogtlandes sogar mühelos zu Fuß erreichbar und sorgt mit seiner idyllischen Bade- und Saunalandschaft für die nötige Regenerierung.
Auch die weiteren im Umland befindlichen Tourismuszentren sind in jedem Fall einen Besuch wert. So kann beispielsweise in den obervogtländischen Museen wie dem berühmten Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen oder im Perlmuttermuseum Adorf in lebendige Traditionen eingetaucht werden. All das und noch so vieles mehr gibt es im herrlichen Obervogtland zu erleben und entdecken, wenn in der schönsten Zeit des Jahres die „Chursächsischen Winterträume“ zum zwanzigsten Mal wahr werden.