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Madame Butterfly als Kammerspiel auf der Seebühne

Bregenzer Festspiele

Seit 1946 präsentieren die Bregenzer Festspiele während fünf Sommerwochen Opern, Konzerte und Theatergastspiele. Vom 20.7. bis 21.8. stehen insgesamt 84 Aufführungen auf dem Programm, darunter Puccinis „Madame Butterfly“ und Giordanos „Sibirien“.



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„Da wächst eine kleine, schwache Person zu einer Tragödienheldin heran. Mit übermenschlicher Kraftanstrengung hält sie gegen alle äußeren Anzeichen ihre Hoffnung aufrecht“, beschreibt Regisseur Andreas Homoki die Figur der Cio-Cio-San in Puccinis „Madame Butterfly“. Sie blende „fast neurotisch“ die Realität aus und akzeptiere mit „wahnsinniger Konsequenz und Stärke“ den Suizid als einzigen Ausweg, als auch sie erkennt, dass die Utopie vom freien und besseren Leben an der Seite des von ihr aufrichtig geliebten amerikanischen Gatten niemals eintreten wird.

Der Intendant des Züricher Opernhauses bringt Puccinis 1904 uraufgeführte Oper als intimes Kammerspiel auf die Bregenzer Seebühne, welches die Beziehungen zwischen den Personen genau verhandelt. Das zeigt sich bereits im Bühnenbild, das auf ein eindeutig erkennbares Objekt aus dem Plot verzichtet: Es wirkt vielmehr wie ein zerknülltes Stück Papier, das achtlos ins Wasser geworfen wurde. Ein Sinnbild für den Umgang des Marine-Leutnants Pinkerton mit seiner gekauften, fünfzehnjährigen Ehefrau Cio-Cio-San alias Butterfly, die für ihn vor allem ein Vergnügen während seiner Stationierung in Japan darstellt. „Richtig“ heirate er schließlich zu Hause in Amerika.

Puccini lässt in dieser Oper nicht nur dramaturgisch starke Kontraste aufeinanderprallen – Moderne auf teils künstlich erzeugte Tradition, Stärke auf Schwäche, Liebe auf Sextourismus –, auch musikalisch erzeugt er zwei Welten: die des Westens und die des Fernen Ostens

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