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Liepe & Co. 2019

Bachs Cellosuiten im Sektor der Schwerlastregale

Das Festival Liepe & Co. setzt auf musikalische Bewusstseinserweiterung.

vonJohann Buddecke,

Kräne, Schwerlastregale und Stahlträger verbinden die meisten Klassikfans eher weniger mit einem passenden Konzertambiente. Lassen sie doch die Würde und bürgerliche Etikette vermissen, die so manch ein ehrenwertes Konzerthaus vermittelt. Doch genau mit jenem industriellen Charme möchte das Festival Liepe & Co. in Hannover die Grenzen der klassischen Konzertwelt aufsprengen. Dazu lädt es seine Zuschauer in die weitläufige Stahlhalle 2 der Firma Nettlen­busch & Syrowy am Südbahnhof, um sich fernab von Konventionen auf ein ganz neuartiges musikalisches Erlebnis einzulassen. Entstehen soll dabei eine besonders intime Konzertsituation zwischen den Künstlern auf der Bühne und den Zuschauern, da sich sowohl Musiker als auch das Publikum von festgesetzten Vorgaben des Konzertlebens loslösen.

Musik im industriellen Umfeld: Liepe & Co.

Was also zunächst wie ein gewagtes Unterfangen anmutet, auf den einen oder anderen gar abschreckend wirkt, ist von den Festivalgründern Nils und Niklas Liepe, die als Pianist und Violinst selbst im Festivalprogramm vertreten sind, mit voller Absicht als musikalische Bewusstseinserweiterung konzipiert. Doch nicht alles wird in Frage gestellt: Die Musik bleibt die Konstante bei Klassik-, Jazz- und auch Literaturveranstaltungen. Obendrein ist ein Gesprächskonzert mit Moderator Holger Wemhoff geplant. Den Festivalauftakt macht Cellist Nicolas Altstaedt, der zweifelsohne die Tauglichkeit von Bachs Cellosuiten im industriellen Umfeld unter Beweis stellen wird.

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