Seit der Gründung des Festivals sind die Jazztage Dresden unweigerlich auch mit klassischer Musik verbunden. Immer wieder in der Vergangenheit boten die Festspiele neben reinen Jazzabenden auch klassische Konzerte sowie Crossover-Projekte zwischen Jazz und Kunstmusik an, die bei experimentierfreudigen Jazz- und Klassikfreunden auf große Beliebtheit stießen. Dass die Idee spätestens seit Jacques Loussiers Play-Bach-Projekt zu Beginn der 1960er Jahre nicht mehr neu, aber derzeit gefragter denn je ist, zeigt auch das diesjährige Festivalprogramm.
Maßgeblich beteiligt an dieser künstlerischen Ausrichtung ist Ideengeber, Festivalgründer und Intendant Kilian Forster, der sich als Bassist der Band „Klazz Brothers“ selbst zwischen beiden Genres bewegt. In der Zeit vom 2. bis zum 26. November wird Dresden somit einmal mehr Schauplatz für hochkarätigen Jazz inklusive einer Portion Klassik.
Überwundene Genregrenzen
Besonders durch die in diesem Jahr hinzugewonnene Spielstätte des „Dresdner Piano Salons“ im Coselpalais unweit der Frauenkirche und der neuen Zusammenarbeit mit der Konzertreihe „Junge Meister der Klassik“ wird der Blick in Richtung Klassik geschärft. Den Anfang macht am 3. November die Komponistin und Pianistin Lubov Barsky, die in ihrem Programm „From Classic to Jazz“ Klavierwerke Beethovens und Chopins mit Jazzimprovisationen verbindet.
Grammy-Gewinner Alfredo Rodriguez wandert am 8. November auf den Spuren Thelonious Monks und Keith Jarrets und lässt dabei seine Einflüsse durch Bach und Strawinsky durchblicken, des Weiteren widmet sich Jazz-Award-Gewinner Tobias Forster am 19. November mit seinem Crossover-Programm „Bach Revisited“ den Meisterwerken Bachs.
Jazztage Dresden auf Erfolgskurs
Die Jazztage Dresden finden seit dem Jahr 2001 jährlich im Herbst statt – bis 2005 noch unter dem Namen „Unkersdorfer Jazztage“ im gleichnamigen Dresdner Stadtteil, ab 2006 schließlich im gesamten Stadtgebiet, verteilt auf zahlreiche Spielstätten wie Kirchen, Clubs und Kulturinstitutionen. Mittlerweile fest im Dresdner Kulturangebot etabliert, bietet das Festival stilistisch eine Rundumschau auf sämtliche Facetten des Jazz und seine Spielarten.
Seither zieht es nationale wie internationale Musiker der Jazzszene an, darunter Größen wie Maceo Parker, Al di Meola und Jacques Loussier, den legendären Trendsetter in Sachen verjazzter Klassik. Feste Programmpunkte sind die jährliche Funk & Soul Night und der Swing Band Ball.
Rückblick auf die Jazztage Dresden 2016:
Die Festivaldaten im Überblick:
Jazztage Dresden 2017
Zeitraum: 2. – 26.11.
Mitwirkende: Lubov Barsky, Alfredo Rodriguez, Tobias Forster, Dresdner Philharmonie, Dominic Miller, Joscho Stephan Trio, Meret Becker, Mozart Group, Rebekka Bakken, Ute Lemper u.a.
Ort: Dresden