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Cellomania Dresden

Ein Festival im Festival

Die Dresdner Musikfestspiele haben in diesem Jahr ein eigenes Festival integriert, das sich allein dem Cello widmet: die Cellomania

vonMaximilian Theiss,

Als eines der kulturellen Aushängeschilder ihrer Stadt sind die Dresdner Musikfestspiele zwangsläufig Teil eines großen Vorhabens: 2025 will Dresden „Kultur­hauptstadt Europas“ werden. Es dürfte also das eine oder andere Mitglied der Europäi­schen Expertenjury, die den ein Jahr lang währenden Titel ver­gibt, etwas genauer hinschau­en, wenn die internationalen Klassikstars in der sächsischen Landeshauptstadt gastieren. Doch ob nun ein Jurymitglied oder ein Musikliebhaber die Festspiele verfolgt: Sehr schnell wird man feststellen, dass nicht ein, sondern zwei Festivals dort stattfinden.

Un­ter dem Titel Cellomania nämlich firmiert eine Konzer­treihe innerhalb der Dresdner Musikfestspiele, die in der Ge­samtheit ein in vieler Hinsicht exquisites Festival darstellt. Dem Titel ist bereits zu entneh­men, worum es dem Intendan­ten Jan Vogler geht, nämlich einem Instrument in leidenschaftlicher, ja: manischer Art zu huldigen. Und dafür ist Vogler genau der Richtige, ist er doch nicht nur Festspiel­intendant, sondern auch ein international bestens beleu­mundeter Cellist. „Ich hatte das Bedürfnis, dem Publikum der Dresdner Musikfestspiele all die großartigen Kollegen vor­zustellen. Gleichzeitig geht es mir bei Cellomania darum, das Repertoire für Cello gebün­delt darzustellen – und zwar von den großen Klassikern der Literatur wie Bachs Cello­ Sui­ten bis hin zu ungewöhnliche­ren Werken“, so Vogler.

Cellomania: Zweimal Bachs Cello-Suiten – sieben Interpretationen

Bereits vor dem offiziellen Er­öffnungskonzert (genauer ge­sagt: 99 Tage zuvor) läutet Yo­-Yo Ma am 31. Januar die Cel­lomania ein mit – wie kann es anders sein? – Bachs Cello­-Suiten, der Mutter aller Solo­werke für Cello. 18 Grammys und mehr als hundert Aufnah­men kann der amerikanische Ausnahmemusiker vorweisen und bekennt sich noch immer als Suchender nach neuen klanglichen Perspektiven. Eine Frage der Perspektive ist ins­besondere auch die Zusam­menkunft von sechs Weltklas­se­-Cellisten, die sich am 18. Mai die sechs Bach­-Suiten aufteilen, so dass man an diesem Abend den Zyklus aus sechs verschie­denen interpretatorischen Blickwinkeln erleben kann. Nach demselben Schema wer­den tags darauf auch Beethovens fünf Cellosonaten erklin­gen.

Übrigens steht auch das Eröffnungskonzert am 10. Mai im Zeichen der Cellomania, wenn der Intendant persönlich als Solist fungiert und sein Vorgänger – der Dirigent Hart­mut Haenchen – die Köngliche Kapelle Kopenhagen leitet. Mit Schostakowitschs zweitem Cellokonzert ist auch Mstislaw Rostropowitsch im Geiste zu Gast, denn ihm widmete seinerzeit der Komponist sein Werk. Doch auch die Zukunft des Cel­lospiels kommt in Dresden zum Zuge, etwa beim Konzert „Junge Wilde“ mit Pablo Ferrán­dez, Narek Hakhnazaryan und Marie­-Elisabeth Hecker am 19. Mai oder beim Meisterkurskonzert a 20. Mai mit jenen Cellisten, die in den nächsten Jahren die Konzertbühne erklimmen werden. Sollte die Bewerbung der Stadt Dresden zur Kulturhaupt­ stadt Europas glücken – viel­leicht findet sich ja dann wieder eines der Nachwuchstalen­te in der Landeshauptstadt ein.

Yo-Yo Ma spielt Bachs erste Cello-Suite:

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Mehr Informationen

concerti-Tipp:

Zu Gast | Dresdner Musikfestspiele
Mi. 31.1., 19:30 Uhr
Mit: Yo-Yo Ma
Ort: Frauenkirche Dresden

Die Festivaldaten im Überblick:

Cellomania
Zeitraum: 10. – 21.5.
Mit: Jan Vogler, Steven Isserlis, Johannes Moser, Marie-Elisabeth Hecker, Narek Hakhnazaryan, Harriet Krijgh, Alban Gerhardt u. a.
Ort: Dresden

Termine

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