Michael Blümke
Artikel
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Kantabel und flexibel
Khatia Buniatishvili verfügt über ein enorm kantables, wunderbar flexibles Spiel, allerdings gelingt es ihr nicht immer genau das zu zeigen.
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„Neugier ist ein wichtiger Motor“
Paavo Järvi über das richtige Alter für Dirigenten, die Absurdität des Künstlerlebens und unterschiedliche Publikumsmentalitäten
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Genuss in höchsten Tönen
So allmählich wird es wieder Zeit, an Weihnachtsgeschenke zu denken. Sollten Sie einen Barockopernfan oder Raritätensammler zu beglücken haben, ist es dieses Jahr einfach, ins Schwarze zu treffen. Denn eine Oper von Leonardo Vinci hat er/sie ziemlich sicher nicht im Regal stehen – es gab bisher überhaupt nur zwei auf…
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Hoher Unterhaltungsfaktor
Die sieben Clavier-Toccaten zählen zu Bachs Frühwerken, er schrieb sie mit Anfang 20, sozusagen für den Eigenbedarf. Der Improvisationscharakter dominiert hier noch über die rigorose kontrapunktische Arbeit. Viele Cembalisten und Pianisten nutzen diese Wesensart der Kompositionen als Freischein für eine allzu ausufernde, ungestüme Herangehensweise. Der in Moskau geborene armenische Pianist…
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Pure Wonne
9, 8, 7 – und das war’s. Mehr gibt es von Dvořáks Sinfonien üblicherweise nicht zu hören. Weder im Konzert noch auf CD. Um eine so „exotische“ Komposition wie die 4. Sinfonie des Böhmen kennenzulernen, muss man sich schon eine der fünf, sechs Gesamteinspielungen zulegen. Das allein ist fast schon…
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Alles im Fluss
Es hat seine guten Gründe, dass Rachmaninows Sinfonien nicht wirklich zum Standardrepertoire gehören und auch vergleichsweise selten eingespielt werden. So grandios sein Klavieroeuvre ist, so entbehrlich sind seine Orchesterwerke. Doch kann ein Label natürlich nicht jeden neuen Dirigenten mit Beethoven, Brahms oder Bruckner vorstellen, und so einigte man sich mit…
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Besser spät als nie
Mit seiner letzten Oper hatte Vivaldi kein Glück. Nachdem er in Venedig als Komponist immer weniger gefragt war, hatte er sich nach Wien aufgemacht, weil er hoffte, L’Oracolo in Messenia dort mit Unterstützung von Karl VI. herausbringen zu können. Der Kaiser starb jedoch kurz darauf, und auch Vivaldis Leben sollte…
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Material für die Initiierung
Selbst Popstars werden gelb vor Neid, wenn sie hören, dass er eine Bach-Platte 2 Millionen Mal verkauft hat. Vom Exzentriker wurde Glenn Gould seit seinem Tod am 4. Oktober 1982 mit gerade einmal 50 Jahren zum Genie stilisiert. Anlässlich seines 30. Todestages hat Sony jetzt alle seine Aufnahmen einzeln und…
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Vom Konzertpodium auf die Leinwand
Jetzt ist er also auch noch unter die Schauspieler gegangen: Im neuen Film Liebe von Michael Haneke spielt Alexandre Tharaud den zu einem gefeierten Pianisten gewordenen ehemaligen Schüler einer alten Klavierlehrerin. Auch wenn er im Film nicht sehr lange zu sehen ist – hören kann man deutlich mehr von ihm,…
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Mut und Können
Ein reines Mompou-Programm auf CD zu präsentieren, erfordert Mut. Und Können. Die enorm konzentrierte Musik des Katalanen eignet sich so gar nicht zur eitlen virtuosen Selbstdarstellung, sie ist auf das Wesentliche reduziert, kommt ohne überflüssige Beiwerk aus. Interpret wie Hörer tauchen in der äußeren Welt unter, um in der inneren…
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Idealer Schwanenritter
Die vierte Veröffentlichung im Wagner-Zyklus des RSO Berlin unter Marek Janowski füllt für viele eine Lücke in der Lohengrin-Diskographie: Endlich kann man nun auch den derzeit besten Interpreten der Titelpartie auf Tonträger genießen. Klaus Florian Vogt ist ohne Zweifel ein Ausnahme-Lohengrin, so selbstverständlich und entspannt bringt diese Rolle sonst niemand…
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Ergreifend und mitreißend
Es ist kein geringes Kompliment, wenn man einer jungen Sängerin Popp-Qualitäten attestiert. Popp wie in Lucia Popp. So wie die viel zu früh verstorbene slowakische Sopranistin verfügt auch Christiane Karg über einen warm timbrierten Sopran mit sicherer Höhe und sehr guter Koloraturfähigkeit, ausgezeichnet in der Diktion, klar und rein im…
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Neues von der Königin
Bei den meisten Sopranistinnen ist man schon dankbar, wenn sie ihre Stimme wenigstens bis 40 in einem halbwegs anhörbaren Zustand halten. Simone Kermes hingegen wird von CD zu CD immer noch besser. Und demonstriert mit ihrem neuen Album Dramma, dass sie im Barock-Repertoire nach wie vor keine Konkurrenz hat. Als…
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Keine Klischees
Klischees sind bekanntlich dazu da, widerlegt zu werden. Da macht auch Erwin Schrott keine Ausnahme. Bei einem lateinamerikanischen Sänger – und noch dazu einem gut aussehenden – erwartet man quasi, dass seine Bühnenfiguren vor Feuer und Leidenschaft brennen. Doch der Uruguayer agiert eher mit Pathos als mit Passion, auch fehlt…
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Manierierter Mahler
Zwar sind die beiden Mahler-Gedenkjahre längst vorbei, doch gerade bei den Sängern reißen Recitals mit seinen Vokalwerken nicht ab. Bo Skovhus kommt jetzt mit einem bereits 2008 eingespielten Programm auf den Markt, das neben etlichen Stücken aus Des Knaben Wunderhorn die fünf Rückert-Lieder und den Abschied aus dem Lied von…
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Liebe und Verlangen
Erst im Januar war Magdalena Kožená in der Berliner Philharmonie mit drei fast zeitgleich entstandenen Liederzyklen zu hören, und schon jetzt erscheint der Mitschnitt dieser Konzerte auf CD. Eröffnet wird das Programm mit einem Heimspiel für die Mezzosopranistin: Die Biblischen Lieder op. 90 ihres Landsmannes Dvořák gelingen ihr durch und durch überzeugend,…
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Nicht nur Vokales
Jules Massenet kennen die meisten nur als Opernkomponisten – soweit sie ihn überhaupt kennen. Doch hat der vor 100 Jahren in Paris Verstorbene neben Vokalem wie Manon, Thais oder Werther auch Instrumentalwerke geschrieben. Besonders das Klavier wurde von ihm mit Solostücken und einem höchst effektvollen Konzert bedacht. Dieser Teil von Massenets Schaffen erklingt (von…
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Modern und trotzdem sanglich
Amerikanische Komponisten zeigen den europäischen Gralshüter der zeitgenössischen Musik immer wieder, wie man’s macht, um erfolgreich vor vollen Häusern gespielt zu werden. Auch wenn die Kollegen auf dieser Seite des Atlantiks natürlich die Nase über diese – in ihren Ohren – Anbiederung an den Publikumsgeschmack rümpfen. Dead man walking von Jake…
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Goethes Heldinnen
Einmal mehr gibt es ein Liedprogramm der Extraklasse vom Label harmonia mundi zu bejubeln. Nach Werner Güras hinreißender Schubert-CD vor wenigen Wochen legt nun Marlis Petersen mit Goethe-Liedern unter dem Titel «Das Ewig-Weibliche» nach: ein intelligent und höchst abwechslungsreich zusammengestelltes Programm, bei dem einige von Goethes bekanntesten weiblichen Figuren im…
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Frühbarocke Vokalschätze
Mit ihrer virtuosen Stimme trifft Dorothee Mields den Kern der Arien: das Geistliche
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Klassiker der Moderne
Jaap van Zweden dirigiert Orchester und Chor souverän durch Brittens War Requiem
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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